News rund um Lateinamerika

      «La Niña» sorgt für Notstand in Bolivien

      Nach außergewöhnlich starken Regenfällen ist es in Bolivien zu Überschwemmungen und Erdrutschen gekommen. Die Rettungskräfte werden der Lage nicht mehr Herr, und Tausende Menschen sind von der Außenwelt abgeschnitten.

      Nach Überschwemmungen und Erdrutschen infolge heftiger Regenfälle hat der bolivianische Präsident Evo Morales den Notstand für sein Land ausgerufen. Seit November seien bereits 24 Menschen Opfer des Klimaphänomens «La Niña» geworden, das die ungewöhnlich starken Niederschläge ausgelöst habe, berichteten nationale Medien am Dienstag. Der Notstand erleichtere die Freigabe von Hilfen für die bisher etwa 22.000 betroffenen Familien, hieß es weiter. Die Wassermassen hätten nun auch die Hauptverbindungsstraße zwischen dem Osten und dem Westen des Landes unterbrochen, teilte die Straßenbauverwaltung mit. Die Fernstraße sei durch Hochwasser und Erdrutsche blockiert, tausende Autofahrer säßen fest.
      «La Niña» folgt meistens dem alle vier bis fünf Jahre durch eine Erwärmung des Oberflächenwassers im Pazifik ausgelösten Klimaphänomen «El Niño». Beide bringen das Wetter auf dem Subkontinent durcheinander. Während es wegen «La Niña» jetzt in Bolivien stark regnete, litt das benachbarte Paraguay im vergangenen September unter einer Dürre mit heftigen Buschfeuern. (dpa)

      Quelle: netzeitung.de/ausland/884951.html
      Los que bailan son techados de locos por los que no oyen la música (de Antoine Filissiadis en "Persigue tus sueños")
      KUBA: Immobilienboom auf Fidel's roter Insel
      04.02.2008
      Von Knut Henkel

      In den USA bricht der Immobilienmarkt zusammen - das kommunistische Kuba scheint immun gegen die weltweite Kreditkrise: In Havanna boomt das Geschäft mit Häusern und Wohnungen. Spekulanten setzen auf steigende Preise - und die Zeit nach Castro.

      Oscar Almiñaque reibt sich zufrieden die Hände. Endlich ist die letzte Decke verputzt und die alte Villa von Grund auf renoviert. Mehrere Jahre hat es gedauert - Renovieren ist in Kuba ein kostspieliges Unterfangen. "Ich habe die Handwerker extra aus meiner Heimatstadt Pinar del Río kommen lassen. Hier in Havanna kann man die Löhne kaum bezahlen", stöhnt der gelernte Ökonom.

      Almiñaque ist vor drei Jahren nach Havanna zu seiner Mutter Carmen gezogen, um der alten Frau beim Vermieten der beiden Zimmer an Touristen zu helfen. Ein lukratives Geschäft, das der Familie das Auskommen sichert und genug abwirft, um die Villa aus den zwanziger Jahren des vorigen Jahrhunderts in kleinen Schritten wieder auf Vordermann zu bringen. "Davon habe ich immer geträumt", erzählt die rüstige 82-jährige Frau.

      Ihr zweiter Sohn lebt in Miami, genauso wie eine Reihe weiterer Verwandter. "Die haben uns immer geraten die Häuser gut in Schuss zu halten und nicht zu verkaufen", sagt die Rentnerin. Angebote der Regierung, die alte repräsentative Gebäude ankauft, hat sie stets ausgeschlagen. Immer schon wusste sie, dass die Häuser ihrer vermögenden Familie viel wert sind, und der aktuelle Immobilienboom auf der Insel gibt ihr Recht.
      Häuser und Apartments in Havannas guter Lage sind gefragt. Zu 85 Prozent sind sie im Besitz der Bewohner, und die beobachten aufmerksam den Markt. Den Schwarzmarkt wohlgemerkt, denn offiziell dürfen Immobilien in Kuba nicht verkauft werden. Mit einem Trick wissen sich die Besitzer zu helfen: Der Tausch von Wohneigentum ist erlaubt, und so finden sich überall "Se permuta"-Schilder, zu deutsch "man tauscht".

      Korrupte Beamte bessern ihren Lohn auf

      Am Rande der Altstadt am Prado, der ehemaligen Promeniermeile, treffen sich Anbieter, Kaufwillige und Vermittler, die gute Kontakte zur Wohnungsbehörde haben. Das Amt ist für die Überschreibung von Wohnungen und Häusern verantwortlich und soll, so sieht es das Wohnungsgesetz von 1984 vor, den Tausch möglichst "gleich großer Wohnungen" abwickeln.

      In der Realität wollen die meisten Interessenten jedoch eine größere Wohnung, und so fließen beachtliche Beträge unter dem Tisch, um zum Wunschapartment oder zum Traumhaus zu kommen. Vermittler, die Provision kassieren, gibt es genauso wie willige Beamte, die sich ihren kargen Lohn so aufbessern.

      "Vollkommen normal in Kuba", erklärt Raúl Reyes. Der Direktor eines Puppentheaters hat vor drei Jahren seine kleine Behelfswohnung gegen ein Apartment am Malecón getauscht. "Bei uns war der Telefonanschluss ein wichtiges Kriterium", sagt der Theatermann. Telefonanschlüsse sind nicht Standard in Havanna, selbst fließend Wasser ist ein Grund für einen Preisaufschlag.

      Exilkubaner sorgen für das nötige Geld

      Derzeit wechseln Wohnungen und Häuser zu ständig steigenden Preisen in Havanna den Besitzer. Die Nachfrage ist seit der Erkrankung Fidel Castros vor rund 18 Monaten deutlich gestiegen. Nicht allein, weil es in Kuba seit Jahrzehnten latent an Wohnungen fehlt, sondern weil viele Kubaner zusehen, dass sie sich Apartments in guter Lage unter den Nagel reißen.

      Vor allem Familien, die Verwandtschaft im Ausland haben, verfügen über das nötige Geld. Während die USA unter der Hypothekenkrise leiden, investieren Exilkubaner massiv auf der Insel. Sie hoffen, dass die wirtschaftliche Öffnung nicht mehr lange auf sich warten lässt. Dann wären sie mit hochwertigen Immobilien in guter Lage auf der Sonnenseite.

      Entsprechend stark klettern die Preise, besonders alte Gründerzeithäuser sind gefragt. Für eine Villa werden 50.000 US-Dollar und mehr gezahlt - in Kuba enorme Summen. Das Durchschnittseinkommen liegt bei 400 Peso, umgerechnet knapp 17 Dollar. Doch am sozialistischen Lohngefüge orientieren sich die Preise schon lange nicht mehr. Der Schwarzmarkt, die bolsa negra, ist die bestimmende Größe für die meisten Produkte.
      Das absolute Wissen führt zu Pessimismus; die Kunst ist das Heilmittel dagegen.
      Friedrich Nietzsche (1844-1900), dt. Philosoph


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      KUBA: Immobilienboom auf Fidels roter Insel
      Von Knut Henkel

      2. Teil: Run auf die besten Häuser


      Gebaut wird nicht nur im Staatsauftrag sondern auch auf eigene Rechnung. Dafür sorgen die Zuzügler aus dem Osten der Insel, die sich in Havanna niederlassen und in alte und neue Stadtviertel drängen. Das sorgt für zusätzlichen Druck auf dem Wohnungsmarkt. Derzeit, so meldete die Parteizeitung "Granma" Mitte Januar, fehlen 640.000 Wohnungen auf der Insel.

      "Der Mangel an Wohnraum ist neben der latent angespannten Nahrungsmittelversorgung und dem maroden öffentlichen Nahverkehr die zentrale Herausforderung für die amtierende Regierung", erklärt Omar Everleny, Sozialwissenschaftler der Universität Havanna. Die staatlichen Wohnungsbauprogramme erreichen nur selten die Planziffern - ein weiterer Grund für die hohen Preise auf dem Immobilienschwarzmarkt.

      Die Villa des "Buena Vista Social Club"

      Nur wenige können es sich leisten, beim Run auf die besten Häuser mitzumachen. Wer keine Familie im Ausland hat, muss andere Wege finden, um an die nötigen Devisen heranzukommen. Zu den Gewinnern zählt die schmale Schicht der Künstler mit Auslandserfolg. Zum Beispiel der inzwischen verstorbene Ibrahím Ferrer, der mit dem "Buena Vista Social Club" international bekannt wurde. Er zog aus der Nachbarschaft der Almiñaques nach Miramar ins Diplomatenviertel.

      In den vergangenen Monaten und Jahren ist der Markt ordentlich in Schwung gekommen. Das zeigt auch die boomende Nachfrage nach Baumaterial. Daneya Pérez hat den Ausbau ihrer kleinen Wohnung auf Eis legen müssen, weil sie sich die Ausgaben für Zement, Sand und Steine nicht mehr leisten kann. Auch Oscar Almiñaque biss sich auf die Lippe, als er das Material zum Verputzen der letzten Decken bestellte. Die Nachfrage bestimmt den Preis.

      Nicht nur viele Kubaner investieren in die ungewisse Zukunft. Auch auf deutschen Internetseiten wird erklärt, wie man zu Immobilienbesitz auf Castros roter Insel kommen kann. Vertrauen ist dabei die erste Vorraussetzung, denn Besitzurkunden gibt es nur für Einheimische, nicht für Ausländer. Ob spekulationsfreudige Europäer tatsächlich zu einem Gründerzeithaus in Havanna kommen, ist also zu bezweifeln. In der deutschen Botschaft in Havanna kann man sich das zumindest kaum vorstellen. Der Immobilienboom in Havanna wird wohl eine kubanische Angelegenheit bleiben - diesseits und jenseits der Straße von Florida.
      Das absolute Wissen führt zu Pessimismus; die Kunst ist das Heilmittel dagegen.
      Friedrich Nietzsche (1844-1900), dt. Philosoph


      KUBA: Castro erklärt Rückzug aus der Staatsführung
      19.02.2008
      Havanna (dpa) - Ende einer Ära: Nach fast einem halben Jahrhundert an der Macht hat Kubas schwer erkrankter Revolutionsführer Fidel Castro seinen endgültigen Rückzug von der politischen Bühne angekündigt.

      Der seit 18 Monaten erkrankte Präsident erklärte, er werde aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr für die Ämter des Staatsratsvorsitzenden und des Oberkommandierenden der Streitkräfte kandidieren. US-Präsident George W. Bush erklärte in Kigali (Ruanda), in Kuba müsse nun eine Demokratisierung mit dem Ziel freier Wahlen eingeleitet werden.

      Die Erklärung des inzwischen 81 Jahre alten Revolutionsführers wurde in der Nacht zum Dienstag in der Onlineausgabe der Parteizeitung "Granma" und von der amtlichen Nachrichtenagentur "Prensa Latina" veröffentlicht. Die Kubaner, von denen die meisten nur Fidel Castro an der Spitze ihres Staates erlebt haben, erfuhren die Nachricht also erst am frühen Morgen. Das Jugendblatt "Juventud Rebelde" schrieb, Castro habe seine Erklärung ohne "Dramatik" abgegeben. Weiter hieß es, es gebe anhaltende Diskussionen der Studenten über Veränderungen und Reformen.

      Fidel Castro stand seit 1959, also fast fünf Jahrzehnte, an der Spitze des kommunistischen Landes. Am 31. Juli 2006 musste er seine Ämter wegen einer Darmoperation an seinen jüngeren Bruder Raúl übergeben. Sein Leben war vor allem geprägt vom Kampf gegen den Imperialismus und die Großmacht USA. Er verbündete sich deshalb mit der kommunistischen Sowjetunion, für die Kuba in der Zeit des Kalten Krieges ein Vorposten gegen die USA war.

      Nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion und des von ihr geführten Warschauer Paktes war Kuba das einzige kommunistische Land der westlichen Welt. Mittlerweile ist das Ölland Venezuela mit seinem antiamerikanischen Präsidenten Hugo Chávez anstelle Moskaus zum Förderer Kubas geworden.
      Am kommenden Sonntag tritt die neue Nationalversammlung zusammen, um die Mitglieder der künftigen Regierung in Havanna zu bestimmen. Die meisten Beobachter gehen davon aus, dass die Nationalversammlung Castros jüngeren Bruder Raúl (76), der die Amtsgeschäfte seit Castros Erkrankung führt, als offiziellen Nachfolger bestimmt. Damit verbunden ist die Hoffnung auf wirtschaftliche Reformen. Dissidenten allerdings fordern auch eine politische Öffnung. Beides hat Fidel Castro stets gebremst.

      "Meinen Landsleuten, die mich neulich in die Nationalversammlung gewählt haben, wo wichtige Beschlüsse über das Schicksal unserer Revolution getroffen werden müssen, teile ich mit, dass ich die Ämter des Staatsratsvorsitzenden und des Oberkommandierenden (der Streitkräfte) weder anstreben noch akzeptieren werde, ich wiederhole, weder anstreben noch akzeptieren werde", führte Castro aus. Er betonte in seinem handschriftlich unterzeichneten Schreiben, er wolle sich nicht ganz zurückziehen. "Ich möchte nur noch als Soldat der Ideen kämpfen", kündigte er an. "Ich werde weiter unter dem Titel "Die Reflexionen des Genossen Fidel" schreiben."

      Castro hatte seine Ämter krankheitsbedingt am 31. Juli 2006 seinem jüngeren Bruder Raúl übertragen. Seither ist er wegen seiner angeschlagenen Gesundheit nicht mehr öffentlich aufgetreten. Zum ersten Mal hatte er im Dezember des vergangenen Jahres über die Möglichkeit gesprochen, auf die Leitung des Staates zu verzichten. Damals sagte er, er werde sich nicht an Macht und Ämter klammern, sondern er sei bereit, Jüngeren Platz zu machen.

      In ersten Reaktionen war häufig von der Hoffnung auf Reformen die Rede. US-Präsident George W. Bush sagte in Kigali, das kubanische Volk habe unter Castro gelitten. Kubaner seien wegen ihrer Überzeugungen ins Gefängnis gesteckt worden. Die Europäische Union erklärte durch einen Sprecher ihre Bereitschaft zum konstruktiven Dialog mit der neuen Regierung von Kuba. Die Menschenrechtsorganisation Amnesty International (AI) forderte die neue kubanische Führung auf, Reformen einzuleiten und politische Gefangene freizulassen.
      Schwedens Außenminister Carl Bildt sprach vom "Ende einer Ära, die mit großen Hoffnungen begann und in Unterdrückung endete". Auch wenn mit Raúl Castro kein sofortiger Kurswechsel eingeleitet werde, so gebe es doch Hoffnung auf Schritte hin zu einer Demokratisierung.
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      Friedrich Nietzsche (1844-1900), dt. Philosoph


      VENEZUELA: Keine Überlebenden nach Anden-Absturz

      23.02.2008, 14:37 Uhr

      Nur unter Mühe konnten sich Suchmannschaften zu der hoch gelegenen Absturzstellen in den Anden vorarbeiten. Dort bot sich ihnen ein Bild des Grauens: Das Flugzeug ist offenbar frontal in eine Bergwand gerast. Passagiere und Besatzung hatten keine Chance.

      Das Flugzeug, eine zweimotorige Turbopropmaschine vom Typ ATR 42-300, war am Donnerstagabend (Ortszeit) kurz nach dem Start in der auf 4750 Metern Höhe gelegenen Stadt Merida von den Radarschirmen verschwunden. Dunkelheit und schlechtes Wetter machten eine Suche zunächst unmöglich. Jetzt ist das Wrack gefunden worden. Hoffnung Überlebende zu finden gibt es jedoch nicht.

      Die Maschinen sei bei dem Absturz förmlich pulverisiert worden, rammte offenbar direkt in eine Felswand, sagte ein Feuerwehrmann dem TV-Sender Globovision. "Die Art des Einschlags lasst darauf schließen, dass es vermutlich keine Überlebenden gibt", erklärte General Ramon Vinas, von der venezuelanischen Luftfahrtbehörde. An Bord des Flugzeuges befanden sind 43 Passagiere und drei Besatzungsmitglieder.

      Bilder der Absturzstelle zeigen das Wrack in einer zerklüfteten Felsregion, etwa elf Kilometer nordwestlich des Flughafens von Merida. Suchtrupps mussten sich zunächst von den Such-Hubschraubern abseilen, um die Reste des Flugzeugs in Augenschein nehmen zu können. Als einziges größeres Wrackteil ist ein Stück des Seitenruders zu erkennen. Der Rest des Flugzeugs zu unkenntlichen Bruchstücken zerfetzt worden. Bradspuren deuten darauf hin, dass die Treibstofftanks der Maschine beim Aufschlag explodierten.

      Über die Ursache für das Unglück gibt es bislang noch keine Erkenntnisse. "Es gab nicht einmal schlechtes Wetter und mir wurde gesagt, der Pilot sei besonders erfahren auf diese Route gewesen", sagte Venezuelas Präsident Hugo Chaves bei einer TV-Ansprache. Offenbar war die Maschine normal vom Flughafen gestartet, musste dann aber eine Kurve in Richtung der Los Conehos-Hochebene fliegen, in deren Umgebung sie dann zerschellte. Der Pilot habe nach dem Abheben keinen Kontakt mehr zum Tower gehabt, von keinen Problemen berichtet.

      Aufgrund schlechten Wetters mussten die Rettungsmannschaften ihre Arbeiten zwischenzeitlich unterbrechen. Die Identifikation der Opfer werde erst in einigen tagen beginnen können, da es sehr schwierig sein, Leichen- und Wrackteile zu bergen.
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      BOLIVIEN: Menschenmenge schlägt in Bolivien drei Polizisten tot
      26. Februar 2008, 22:42 Uhr


      Eine aufgebrachte Menschenmenge hat in Bolivien drei Polizisten mit Dieben verwechselt - und sie dann totgeprügelt. Die Leichen waren danach laut einem Fernsehsender so stark verstümmelt, dass ihre Identität nur schwer festzustellen ist.



      La Paz - Der Mob aus der Stadt Epizana im Süden Boliviens hielt die zwei uniformierten Polizisten und einen Zivilkollegen für Diebe und verschleppte sie. Am nächsten Morgen wurden die drei Männer dem Fernsehsender ATB zufolge dann aus dem zweiten Stock eines Gesundheitszentrums geworfen. Davor habe eine große Menschenmenge gnadenlos auf die Opfer eingeprügelt, berichtete eine Journalistin von ATB.

      Die Leichen der drei Männer seien nun an einer Fernstraße in der Nähe von Epizana etwa 520 Kilometer südlich vom Regierungssitz in La Paz gefunden worden, berichtete ATB. Die Opfer seien so schwer verstümmelt, dass ihre Identität nur schwer festzustellen sei.

      Nachher habe sich niemand zu der Tat bekennen wollen. "Es herrscht ein Pakt des Schweigens", sagte die Fernsehjournalistin.

      In Bolivien kommt es immer wieder zu Fällen von Selbstjustiz mit Todesfolge, selbst bei relativ geringen Vergehen. Zu der Verwechslung der Polizisten mit Dieben könnte es gekommen sein, weil sich Verbrecher oft als Polizisten ausgeben.

      tno/dpa
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      BRASILIEN: Geraune um neu entdecktes Riesen-Ölfeld
      14.04.08, 22:43

      Vor der brasilianischen Küste ist möglicherweise das drittgrößte Ölfeld der Welt entdeckt worden. Das dortige Vorkommen könnte größer sein als die gesamten US-Vorräte.

      Plattform von Petrobras vor Brasiliens KüsteDas deutete der Leiter der Nationalen Ölaufsichtsbehörde, Haroldo Lima, am Montag an. Vor Rio de Janeiro würden 33 Milliarden Barrel Öl vermutet, sagte Lima nach Angaben seines Sprechers Luiz Fernando Manso. Die Informationen stammten allerdings aus „nichtoffiziellen Kreisen“.

      Keine Bestätigungen

      Weder der staatliche Ölkonzern Petrobras, der vor der Küste nach Öl sucht, noch das zuständige Energieministerium wollten zu den Äußerungen Limas Stellung nehmen. Diese schienen die von Experten seit längerem geäußerte Vermutung zu bestätigen, dass in extremer Tiefe vor der brasilianischen Küste gewaltige Ölvorkommen anzutreffen seien.

      „Ganz große Hausnummer“

      Brasilien hat bisher bestätigte Ölvorkommen von 11,8 Milliarden Barrel. Die bestätigten US-Vorräte werden auf 21,8 Milliarden Barrel beziffert. „Man spricht hier von einer Reserve, die so groß wie das US-Vorkommen ist“, sagte ein Analyst der Citigroup in New York, Tim Evans. „Das ist eine ganz große Hausnummer.“
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      BOLIVIEN: Präsident Morales akzeptiert Referendum über seine Amtsenthebung

      Sein oder nicht sein: Der bolivianische Präsident will eine Volksbefragung über seine Zukunft zulassen. Die Bürger sollen entscheiden, ob sie den ersten Indio-Präsidenten behalten wollen oder nicht. Riskant, Morales gibt damit der Opposition nach.
      La Paz - Präsident Evo Morales könnte an seiner ersten großen Herausforderung scheitern: Der linksgerichtete Präsident hat sich im Machtkampf mit der rechten Opposition zu einem Referendum über seine Amtsenthebung bereit erklärt. Das Volk soll an den Urnen über die Zukunft des Landes entscheiden, erklärte Morales am Donnerstag im Fernsehen. Dabei geht es darum, ob das Volk will, dass der Indio-Präsident und seine Bewegung zum Sozialismus (MAS) das Land weiter regieren, oder eben nicht.


      AP
      Präsident Evo Morales: "Im Interesse der nationalen Einheit bin ich bereit."
      "Ich bin im Interesse der nationalen Einheit und der Gesetzmäßigkeit sowie aus Respekt vor dem Rechtsstaat und dem Senat zu dem Referendum bereit", sagte er am Donnerstag. Die Entscheidung ist riskant für ihn: Um seinen Posten nicht räumen zu müssen, braucht er laut Bestimmungen mindestens eine Stimme mehr, als bei seiner Wahl Ende 2005. Damals wurde er mit 53,7 Prozent gewählt. Hintergrund ist ein am Sonntag abgehaltenes Referendum über Autonomie in der Region Santa Cruz. Mit dem Bürgerentscheid für mehr Eigenständigkeit in Boliviens reichster Provinz war die Opposition auf Konfrontationskurs zum linken Präsidenten gegangen. Und das mit Erfolg. Eine große Mehrheit der Wähler hatte sich für die Autonomie und damit gegen die ethnisch begründete, linksgerichtete Politik von Morales entschieden. Im Juni sind in drei weiteren Departements ähnliche Referenden angesetzt.

      MEHR ÜBER...

      Bolivien Referendum Evo Morales
      Die Opposition hat nun am Donnerstag mit ihrer Mehrheit im Senat ein entsprechendes Gesetz für die Bürgerbefragung über die bolivianische Zukunft verabschiedet. Das Referendum, das auf die Amtsenthebung des Präsidenten zielt, soll Ende Juni oder Anfang Juli abgehalten werden. Den Wählern wird die Frage gestellt werden, ob sie damit einverstanden seien, dass der "Prozess der Veränderungen unter der Führung von Präsident Evo Morales Ayma und von Vize-Präsident Alvaro García Linera forgesetzt wird?". Falls die Bürger sich gegen ihren Präsidenten entscheiden, muss Morales laut Gesetz nach der Veröffentlichung des amtlichen Endergebnisses binnen 90 bis 180 Tagen Neuwahlen ansetzen.
      fat/AFP/dpa
      Quelle: spiegel.de/politik/ausland/0,1518,552384,00.html
      Los que bailan son techados de locos por los que no oyen la música (de Antoine Filissiadis en "Persigue tus sueños")
      BRASILIEN: Isoliert lebender Indianerstamm in Brasilien gesichtet
      AP - Freitag, 30. Mai, 13:13 Uh

      Rio de Janeiro (AP) In Brasilien ist eine der letzten Indianergruppen gesichtet worden, die ohne jeden Kontakt zur westlichen Zivilisation lebt. Die Indianer wurden von Flugzeugen aus in einem geschützten Gebiet im Westen des Amazonas-Dschungels an der Grenze zu Peru gesehen, wie die nationale Indianerstiftung (Funai) erklärte. Dabei seien «kräftige und gesunde» Krieger, sechs Hütten und eine Anbaufläche fotografiert worden.

      In der Region lebten abgeschieden vier Völker, erklärte Funai-Experte José Carlos Meirelles am Donnerstag. Die Regierungsstiftung ist nach eigenen Angaben seit 20 Jahren über sie informiert. Sie stellt zu den Ureinwohnern keinen Kontakt her und stellt sicher, dass niemand deren Land betritt.

      Die Organisation Survival International erklärte, die Indianer würden von illegalem Holzeinschlag in Peru bedroht. Die Weltgemeinschaft müsse das Gebiet der abgeschieden lebenden Stämme schützen, forderte Survival-Direktor Stephen Corry. Andernfalls würden diese Ureinwohner bald ausgestorben sein. Weltweit gibt es nach Angaben der Organisation mehr als 100 isoliert lebende Stämme, die meisten in Brasilien und Peru.
      Das absolute Wissen führt zu Pessimismus; die Kunst ist das Heilmittel dagegen.
      Friedrich Nietzsche (1844-1900), dt. Philosoph


      Krieg der Knollen

      Streit um die Ur-Kartoffel
      Krieg der Knollen
      Panorama, 02.06.2008, DerWesten
      derwesten.de/nachrichten/panor…news-51814594/detail.html

      Lima. Mit einem kuriosen Streit zerren Peru und Chile derzeit das wohl bekannteste Nachtschattengewächs der Welt ins Rampenlicht: die Kartoffel.

      Im von der Unesco ausgerufenen Jahr der Kartoffel machen Lima und Santiago den Erdapfel zum Zankapfel, denn beiden geht es um die Ehre, Land der Ur-Knolle zu sein. Einer der Auslöser war ein Eintrag auf der Internetseite der UN-Wissenschaftsorganisation, demzufolge der erste Kartoffelacker vor rund 7000 Jahren am heute zu Peru und Bolivien gehörenden Titicaca-See lag. Chiles Landwirtschaftsministerin Marigen Hornkohl wollte das jedoch nicht durchgehen lassen.
      Chile sieht sich durch DNA-Analysen bestätigt

      Hornkohl intervenierte: die Ur-Kartoffel stamme von der chilenischen Insel Chiloé. DNA-Analysen belegten, dass fast alle der zig in den Niederlanden marktüblichen Kartoffeln-Sorten aus Chile kämen. Tatsächlich trugen ähnliche Umweltbedingungen wie Höhenlage und Lichtstunden dazu bei, dass die chilenische Kartoffel einen Siegeszug in Europa feierte. In Deutschland verhalf Friedrich der Große der «Tartoffel» Mitte des 18. Jahrhunderts per Ordre zum Durchbruch.

      Doch in Peru fand Hornkohls Beweisführung erwartungsgemäß wenig Zustimmung. Schon hatten die ewigen Anden-Rivalen nach vergangenen militärischen Schlachten und ihrem Dauerzwist um die Frage, wer den wahren «Pisco"-Schnaps destilliere, ihr nächstes Streitthema. Chile wolle sich «7000 Jahre landwirtschaftliches Urheberrecht» aneignen, schrieb Kommentator César Hildebrandt in der Zeitung «La Primera». Andere Blätter warfen dem Nachbarland vor, die «peruanische Kartoffel zu stehlen» und verwiesen unter anderem auf die Causa Pisco.
      Peru: Die chilenische stammt von unserer Kartoffel ab

      "Die chilenische Kartoffel stammt von der peruanischen ab. Keine Frage», sagte Juan Risi Carbone, Chef des Forschungsinstituts am Landwirtschaftsministerium in Lima. Chiles Knolle sei nichts weiter als ein «kleiner Enkel» des peruanischen Originals. Die ruhmreiche erste Solanum tuberosum sei so peruanisch wie die Inka-Siedlung Machu Picchu in den Anden. Zu Hilfe kam den Peruanern bereits vor drei Jahren der US-Forscher David Spooner, der die Wurzeln der Ur-Kartoffel in Peru verortete.

      Natürlich pflegt auch das Internationale Kartoffel-Zentrum in Lima den nationalen Mythos, billigt aber Chile immerhin zu, mehr Kartoffeln unter die Menschheit gebracht zu haben. Es sei unbestreitbar, sagte ein Experte des Zentrums, dass Dreiviertel der außerhalb der Andenregion wachsenden Kartoffeln genetisch von den Gewächsen auf der chilenischen Insel Chiloé abstammten. Aber ebenso unbestreitbar sei, dass die Anden-Knollen und die «chilotanum» eine einzige Vorgängerin hätten. Außerdem bescheinigt das Zentrum dem eigenen Land, mit rund 3000 Kartoffelsorten die weltweit größte Knollen-Vielfalt.

      Hinter all der Faktenhuberei verberge sich mal «wieder ein nationalistischer Streit», räumt einer der Forscher am Kartoffel-Zentrum ein. Deshalb dürfte der Streit auch über das Unesco-Jahr der Kartoffel hinaus weitergehen - und je länger er dauert, desto hellhöriger wird das Kartoffelland Bolivien. (afp)
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      Die "Steinzeit"-Indios sind vom Aussterben bedroht

      Kein Kontakt zur Außenwelt
      Die "Steinzeit"-Indios sind vom Aussterben bedroht

      aus:
      augsburger-allgemeine.de/Home/…2_puid,2_pageid,4293.html


      Rio de Janeiro (dpa) - Vor wenigen Tagen ist im brasilianischen Urwald ein bisher unbekannter Indianerstamm entdeckt worden. Schätzungen gehen von rund 60 solcher Stämme in Brasilien aus. Doch diese sind immer mehr von Vertreibung, Versklavung,Völkermord und Krankheiten bedroht.
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      Bei einem Rundflug über brasilianischen Urwald haben Mitarbeiter der Indianerbehörde ein unbekanntes Volk entdeckt. Krieger des Stammes griffen den Hubschrauber mit Pfeil und Bogen an.
      Jetzt gibt es einen Hoffnungsschimmer. Nachdem spektakuläre Bilder eines Stammes an der Grenze zwischen Brasilien und Peru veröffentlicht wurden und ein Indianerschützer einen dramatischen Hilferuf gestartet hat, gehen Zeitungsleser und Fernsehzuschauer, Experten und Politiker auf die Barrikaden. Der Koordinator der Indio-Behörde Funai in Brasilien, Elias Biggio, kündigte am Samstag an: «Wir wollen ein Gesundheits-Projekt speziell für Stämme ins Leben rufen, zu denen es noch nie Kontakt gab».

      Schnell reagierte auch die Regierung von Peru. Sie entsandte eine Experten-Kommission in den Urwald, um die Vorwürfe aus Brasilien zu untersuchen. Der brasilianische Aktivist José Carlos dos Reis Meirelles hatte am Donnerstag gesagt, vor allem die Lage der Indios auf peruanischer Seite der Grenze sei aufgrund der Aktivitäten von Holzfällern «dramatisch».

      Die Indios flüchteten über die Grenze, meinte der Mann, der von einem Kleinflugzeug aus im Amazonasgebiet erstmals Bilder einer Indianergruppe schoss, die ohne Kontakt zur westlichen Zivilisation lebt. Er wolle Gesellschaft und Regierungen wachrütteln, sagte Meirelles. «Diese Indios sind zunehmend Opfer von Gewalt, und ihr Überleben hängt von uns ab».

      Rund 60 Indio-Gruppen leben in Brasilien noch ohne Kontakt zur Außenwelt. Nach Schätzung des Indianermissionsrates CIMI sind 17 von ihnen unmittelbar vom Aussterben bedroht. Es gebe Todesschwadronen, die im Auftrag von Holzfällern, Großgrundbesitzern und illegalen Landbesetzern «jede Spur einer Präsenz von Eingeborenen auszumerzen versuchen», um die Gründung neuer Indioschutzgebiete zu verhindern, meint CIMI-Missionar Guenter Loebens.


      Wie schnell die Indianerausrottung gehen kann, beweist das Beispiel der Kawahiva- Indios, die isoliert am Fluss Pardo in den Bundesstaaten Amazonas und Mato Grosso lebten. Laut CIMI löschten Holzfäller und ein Ex- Polizeichef zwischen 2004 und 2005 durch mehrere Massaker die Gruppe aus. Man habe danach nur drei Überlebende gesichtet, ihr Schicksal sei aber unbekannt.

      Die isolierten Indios werden nach Meinung des CIMI aber nicht nur von «Outlaws», von «weißen» Krankheiten wie Windpocken und Masern, von Drogen und Alkohol bedroht, sondern auch von den Aktivitäten der Regierung von Präsident Luiz Lula da Silva. Lulas «Programm zur Beschleunigung des Wachstums» (PAC) sei eine große Gefahr, betonte der Rat jüngst.


      Um den Bau von Wasserkraftwerken und Straßen in den Reservaten zu verhindern, protestierten Indianer jüngst sogar in der Hauptstadt Brasilia, nahmen mehrfach Regierungsvertreter als Geiseln fest. Der Kontakt mit der «Zivilisation» hatte für die Indios in Brasilien seit jeher katastrophale Folgen. Seit der Ankunft der ersten Europäer nahm ihre Zahl von fünf Millionen auf 350.000 ab.

      «In 508 Jahren hat sich bei uns kein Indiostamm wirklich der Zivilisation anpassen können», meint der legendäre Indio-Experte Sidney Possuelo. Die meisten isolierten Stämme sollen im Bundesstaat Acre an der Grenze zu Peru leben. Dort hat auch Meirelles Anfang Mai die Fotos gemacht, die dieser Tage um die Welt gingen - und unter anderem die Organisation Survival International in London jubeln ließen.

      «Ich bin so zufrieden, Survival-Koordinatorin Fiona Watson hat mir begeistert geschrieben, Millionen von Briefen aus aller Welt seien unterwegs, damit die Regierungen den illegalen Holzeinschlag stoppen und mehr zum Schutz isolierter Indios tun», verriet Meirelles brasilianische Medien. Auf seinen Bildern sind Hütten, bepflanzte Felder und rund 15 männliche Krieger zu sehen, die mit dem Naturstoff Urucum feuerrot angemalt sind.


      Dass die Indios, wie auf den Bildern zu sehen, sein Kleinflugzeug mit Pfeil und Bogen beschossen, sei positiv, betonte der Indioexperte. «Ich wurde schon von einem Pfeil im Gesicht getroffen. Und das ist gut so. Wenn sich diese Indios erst einmal hübsch freundlich benehmen, wie viele wollen, dann ist das der Anfang vom Ende für sie.»
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      EL SALVADOR: Fluss schwemmt Bus von Brücke - Dutzende Tote
      05. Juli 2008, 00:03 Uhr
      San Salvador - Heftige Regenfälle hatten den Monserrat River in zu einer reißenden Flut anschwellen lassen - die 31 Passagiere hatten keine Chance, als ihr Bus beim Überqueren einer Brücke vom Wasser mitgerissen wurde.
      Kilometerweit schwamm der Bus in den Fluten, bis er von einem Betonpfeiler gestoppt und zerdrückt wurde. Retter konnten nur noch ein vollständig zerquetschtes Wrack aus dem Wasser ziehen.
      Die Gruppe war auf dem Heimweg von einem Gottesdienst, als das Unglück geschah, teilte Raul Murillo, Sprecher des nationalen Katastrophenschutzes, am Freitag mit. Rettungskräfte berichteten, dass noch 60 Kilometer flussabwärts Leichen gefunden wurden - bislang haben die Einsatzkräfte 29 Tote geborgen, zwei Personen werden noch vermisst.
      amz/AP
      Das absolute Wissen führt zu Pessimismus; die Kunst ist das Heilmittel dagegen.
      Friedrich Nietzsche (1844-1900), dt. Philosoph


      KUBA: Hurrikan "Gustav" - Zerstörungen auf Kuba


      Regen nach dem Sturm: Die Nachwehen von "Gustav" sind auf Kuba noch zu spüren, zuvor riss der Hurrikan Dächer von den Häusern und setzte Wohnungen unter Wasser


      Schwere Regenfälle in Havanna: Auf Kuba soll es Dutzende Verletzte gegeben haben, auf Jamaika, Haiti und in der Dominikanischen Republik kamen mehr als 80 Menschen ums Leben


      Paso Real, Kuba: Eine Frau sucht nach Habseligkeiten in ihrer zerstörten Wohnung


      Begutachtung: Ein Bauer fährt bei Los Palacios im Westen Kubas auf seine Felder, um sich ein Bild von der Zerstörung des Hurrikans zu machen
      Das absolute Wissen führt zu Pessimismus; die Kunst ist das Heilmittel dagegen.
      Friedrich Nietzsche (1844-1900), dt. Philosoph


      KUBA: Kuba ruft wegen "Ike" höchste Alarmstufe für Havanna aus
      AFP - Montag, 8. September, 16:05 UhrHavanna

      (AFP) - Hurrikan "Ike" hat bei seinem zerstörerischen Zug über Kuba Kurs auf die Hauptstadt Havanna genommen. Nach Angaben des Staatsfernsehens riefen die Behörden für die 2,2 Millionen-Metropole höchste Alarmstufe aus. Damit gilt für 13 der insgesamt 14 Provinzen auf der Karibikinsel höchste Sturmwarnung. Die Behörden rechnen damit, dass "Ike" am Dienstag Havanna erreicht. Mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 195 Stundenkilometern war der Wirbelsturm zuvor in Kuba auf Land getroffen, wo mehr als 800.000 Einheimische und 9000 Touristen vorsorglich in Sicherheit gebracht wurden.

      Bei seinem Zug über Land verlor der Hurrikan an Stärke und wurde vom US-Hurrikan-Zentrum NHC auf Kategorie zwei der fünfstufigen Saffir-Simpson-Skala zurückgestuft. Zuvor hatte "Ike" in Haiti fast 50 Menschen in einem einzigen Dorf in den Tod gerissen.

      In der kubanischen Hafenstadt Baracoa peitschten bis zu sieben Meter hohe Wellen gegen die Küste, wie ein Zivilschutzsprecher im Fernsehen berichtete. Die Behörden riefen für die östlichen Provinzen Guantánamo, Santiago de Cuba, Granma, Holguín, Las Tunas und Camagüey die höchste Alarmstufe aus.

      Der frühere Staatschef Fidel Castro sagte in einer im Fernsehen verlesenen Erklärung, das ganze Land befinde sich in einer Art "Kriegszustand". Die Betroffenen würden so schnell wie möglich Lebensmittel und andere Hilfe erhalten. Der Westen Kubas war erst vor einer Woche von Hurrikan "Gustav" verwüstet worden. "Ike" ist damit innerhalb von acht Tagen der zweite schwere Hurrikan, der auf den Inselstaat traf.

      Auch im südlichen Florida bereiteten sich die Bewohner auf das für Dienstagabend erwartete Eintreffen des Hurrikans vor und deckten sich mit Trinkwasser, Benzin und Batterien ein. In Haiti setzten die Behörden und internationale Helfer die Rettungsmaßnahmen nach dem Durchzug des Hurrikans fort. In Haiti stieg stieg die Zahl der Todesopfer durch die drei verheerenden Wirbelstürme der vergangenen Tage - "Gustav", "Hanna" und "Ike" - auf mehr als 600.
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      KUBA: "Ike" zieht über Kuba - Gefahr für Havanna
      Montag, 8. September 2008

      Zum zweiten Mal innerhalb von gut einer Woche ist Kuba von einem gewaltigen Hurrikan heimgesucht worden. In der Nacht zum Montag prallte Wirbelsturm "Ike" mit Windgeschwindigkeiten von rund 200 Kilometern pro Stunde im Osten der Insel auf Land. Eine Million Menschen wurden insgesamt bis zum Montagmorgen auf Kuba in Sicherheit gebracht, unter ihnen auch viele Touristen. Im Laufe des Tages wurde auch die Hauptstadt Havanna in allerhöchste Alarmbereitschaft versetzt. Auch die US-Bundesstaaten Florida und Louisiana stellten sich darauf ein, möglicherweise von dem Sturm getroffen zu werden.

      In Haiti, das ebenso wie die Turks- und Caicosinseln, die Dominikanische Republik und Teile der Bahamas von dem Hurrikan getroffen worden war, stieg die Zahl der Unwetter-Toten weiter an. In der Stadt Cabaret rund 35 Kilometer nördlich der Hauptstadt Port-au- Prince ertranken 47 Menschen. Dort hatte der Fluss Bretelle die Stadt überflutet. Damit sind in Haiti seit Mitte August durch die Wirbelstürme "Fay" (50), "Gustav" (59), "Hanna" (167) und "Ike" (47) mindestens 323 Menschen ums Leben gekommen. Zudem gelten zahlreiche Bewohner als verschollen.

      Nach seinem "Landgang" gegen 04.00 Uhr MESZ in der kubanischen Provinz Holguín hinterließ der Wirbelsturm in den östlichen Landesteilen eine Spur der Verwüstung. Küstengebiete wurden überschwemmt, Wohnhäuser und Gebäude beschädigt. "Ike" riss Bäume nieder, Strommasten knickten um und Dächer flogen davon. Bananenplantagen und andere landwirtschaftliche Kulturen wurden vernichtet. Berichte über Verletzte und Tote lagen bislang nicht vor.

      Sturm schwächt sich ab – und wird wieder stärker

      Der Sturm schwächte sich über Land wie erwartet ab. Am Nachmittag erreichte er im Süden das Meer und nahm dabei wieder leicht an Kraft zu. Mit Windgeschwindigkeiten von 160 Stundenkilometern bewegte "Ike" sich dann entlang der Südküste Kubas weiter in Richtung Westen auf die Städte Cienfuegos und Trinidad zu. Die Meteorologen erwarteten, dass der Sturm noch am Montag nach Nordwesten drehen und dann Kuba in Richtung Golf von Mexiko überqueren wird. Dabei könnte der Hurrikan möglicherweise auch Havanna in Mitleidenschaft ziehen.

      TUI sagt Rundreisen ab

      Am Montag galt in allen 13 Provinzen Kubas höchste Alarmstufe. Auch in Havanna wurde der höchste Alarm ausgerufen, um die 1,6 Millionen Einwohner der Hauptstadt auf den Wirbelsturm vorzubereiten. Tausende Menschen aus gefährdeten Gebieten Havannas wurden bereits in Sicherheit gebracht. Betroffen war auch die Urlaubsregion um Varadero. Der Reiseveranstalter TUI sagte im ganzen Land Rundreisen ab. Auch mussten einige Gäste deutscher Reiseveranstalter ihre Unterkünfte wechseln. Sie seien jetzt in sichereren Hotels untergebracht, hieß es bei der Rewe-Pauschaltouristik (ITS, Jahn Reisen, Tjaereborg) in Köln und bei Thomas Cook Deutschland in Oberursel (Hessen). Betroffen seien aber jeweils nur wenige Gäste auf der Karibikinsel.

      Rice lehnt Hilfe ab

      Unterdessen lehnte US-Außenministerin Condoleezza Rice ein Gesuch Kubas um Hilfe zur Beseitigung der Schäden nach Hurrikan "Gustav" ab. Eine vorübergehende Aufhebung des Embargos gegen Kuba wäre "keine weise Entscheidung", sagte Rice laut einem in Washington verbreiteten Redemanuskript. Die kubanische Führung hatte am Samstag Washington gebeten, den Kauf bestimmter Materialien zur Überwindung der Verwüstungen durch Hurrikan "Gustav" zu erlauben.

      Vorbereitungen in den USA

      Das Hurrikan-Zentrum in Miami (Florida) gab am Montag eine Tropensturm-Warnung für die Inselkette Florida Keys heraus, die während des Wochenendes auf Anordnung der Behörden von zahlreichen Touristen und Bewohnern verlassen worden waren. Auch der US-Bundesstaat Louisiana bereitete sich derweil auf die mögliche Ankunft eines zweiten Sturms innerhalb von nur zwei Wochen vor. Gouverneur Bobby Jindal erklärte vorsorglich den Notstand, wodurch der Zugang zu staatlichen Finanzhilfen möglich wird. Vor der Ankunft des Hurrikans "Gustav" vorige Woche hatten in einer der größten Evakuierungsaktionen der US-Geschichte knapp zwei Millionen Menschen die durch den Sturm betroffene Region an der US-Golfküste verlassen. New Orleans wurde zur Geisterstadt.

      Neuer Sturm "Lowel"

      Unterdessen bildete sich im Pazifik vor der Küste Mexikos der Tropensturm "Lowel". Der Wirbelsturm bewegte sich in der Nacht zum Montag nach Nordwesten parallel zur Küste. Den Berechnungen des US- Hurrikanzentrums zufolge wird er sich am Mittwoch nach Osten drehen und auf den Süden der mexikanischen Halbinsel Baja California (Niederkalifornien) zusteuern.
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      MEXIKO: Eskalierende Gewalt - Polizisten in Mexiko getötet
      Montag, 8. September 2008

      Bei einem Überfall sind in dem mexikanischen Bundesstaat Michoacán am Wochenende sieben Polizisten getötet worden. Wie mexikanische Medien berichten, ereignete sich der Überfall in der Ortschaft Tancítero des Bundesstaates im Zentrum Mexikos. Demnach waren zunächst vier Polizisten in ihrem Fahrzeug von 20 Bewaffneten angegriffen worden. Drei der Polizisten starben. Als ihnen vier Kollegen in einem zweiten Fahrzeug zu Hilfe eilen wollten, wurden diese ebenfalls erschossen.

      In Mexiko sind nach Angaben der Zeitung "Excelsior" vom Sonntag seit Anfang dieses Jahres 3051 Menschen ermordet worden, darunter viele Polizisten. Die Morde stehen größtenteils in Zusammenhang mit der Drogenkriminalität und dem Machtkampf der Drogenkartelle um Anteile in dem viele Milliarden schweren Geschäft.
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      MEXICO: Kampf der Drogenkartelle - Zwölf Enthauptete gefunden
      Freitag, 29. August 2008

      In Mexiko hat die Polizei die Leichen von zwölf enthaupteten Menschen gefunden. Elf Leichen wurden neben einem Friedhof in Merida im Bundesstaat Yucatan abgelegt und wiesen Folterspuren auf, wie die Polizei mitteilte. Eine zwölfte geköpfte Leiche ebenfalls mit Folterspuren wurde in einem Ort 80 Kilometer östlich entdeckt.

      Die Behörden vermuten Kämpfe zwischen rivalisierenden Drogenbanden als Hintergrund. Allein in diesem Jahr sind in Mexiko mehr als 2.300 Menschen im Zusammenhang mit der Drogenkriminalität getötet worden.

      Präsident Felipe Calderon hat den Kampf gegen die Drogen-Kartelle zur Chefsache erklärt und die Armee angewiesen, die Polizei zu unterstützen. Weit verbreitete Korruption in der Polizei behindert aber die Bemühungen.
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      MEXIKO: Drogenkrieg: 24 enthauptete Leichen in Mexiko gefunden
      13. September 2008, 13:07 Uhr

      Der Bandenkrieg tobt: Die mexikanische Polizei hat 24 enthauptete Männer gefunden. Die Toten seien gefesselt gewesen, ihre Köpfe hätten Schusswunden aufgewiesen. Seit Jahresbeginn sind rund 3000 Menschen von Drogen-Kartellen getötet worden.

      Die Polizei fand die Leichen der 24 Männer in einem Nationalpark im Zentrum des Landes, wie die Staatsanwaltschaft im Bundesstaat Mexiko am Freitag (Ortszeit) mitteilte. Die Hände der Toten seien gefesselt gewesen, die Köpfe hätten Schusswunden aufgewiesen.

      Alle Opfer seien zwischen 20 und 35 Jahre alt, sagte Staatsanwalt Alberto Bazbaz dem Fernsehsender Televisa. Sie hätten Kleidung getragen, die für ein wärmeres Klima geeignet gewesen sei. In den Bergen um Mexiko-Stadt ist es kälter, was nach Angaben des Staatsanwalts darauf hindeutet, dass die Männer in einer wärmeren Region des Landes getötet wurden. Die Todesumstände deuten nach Angaben der Behörden auf eine Hinrichtung hin, wie sie zwischen rivalisierenden kriminellen Banden vorkommt.

      In Mexiko herrscht ein grausamer Krieg zwischen verschiedenen Drogen-Kartellen, dem seit Jahresbeginn bereits rund 3000 Menschen zum Opfer gefallen sind. Laut einer kürzlich veröffentlichten Studie werden in Mexiko inzwischen mehr Menschen entführt als in Kolumbien und Irak. Um den Drogenhandel und die Gewalt einzudämmen, hat die Regierung an verschiedenen Punkten Mexikos 36.000 Soldaten und Bundespolizisten stationiert.

      Erst am 28. August waren nahe Merida, der Hauptstadt des Staates Yucatan, zwölf enthauptete Leichen gefunden worden, mindestens 18 Menschen starben an dem Tag durch den brutalen Drogenkrieg. Ende August demonstrierten Hunderttausende Mexikaner gegen die zunehmende Gewalt und Entführungen.

      hei/AFP/AP
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      COSTA RICA: Hunderte Touristen nach Erdbeben eingeschlossen
      09.01.2009

      Ausnahmezustand in Costa Rica:
      Nach einem schweren Erdbeben sind mehrere hundert Menschen in der Nähe der Hauptstadt San José vermisst oder von der Außenwelt abgeschnitten. Darunter sollen auch Hunderte Touristen sein.

      San José - Wie das Rote Kreuz am Freitag mitteilte, starben mindestens vier Menschen durch das Beben der Stärke 6,1 mit seinem Epizentrum am Vulkan Poas. Zuvor hatte die Hilfsorganisation von mindestens 14 Toten gesprochen.

      Hunderte Menschen seien bei den Erdstößen in der zentralen Region des Landes verletzt worden, teilte das Rote Kreuz mit. In zwei Dörfern nahe des Vulkans waren rund 300 Menschen von der Außenwelt abgeschnitten. Zudem mussten mehrere hundert Touristen in Vara Blanca in einem schwer beschädigten Hotel ausharren. Über ihren Gesundheitszustand lagen zunächst keine Informationen vor.
      Hunderte Einsatzkräfte der Feuerwehr, der Polizei sowie vom Roten Kreuz arbeiteten die ganze Nacht auf Freitag, um über die durch Erdrutsche verschütteten Straßen zu den Eingeschlossenen zu gelangen. Der mehr als 2700 Meter hohe Vulkan Poas gehört zu den Hauptattraktionen des Landes und wird jedes Jahr von Tausenden Urlaubern besucht.

      In der Nähe des Vulkans Poas entdeckten Helfer die Leichen von zwei Schwestern im Alter von sieben und elf Jahren, die zum Zeitpunkt des Bebens dort Süßigkeiten verkauft hatten. Sie kamen bei einem Erdrutsch ums Leben. Ein zwölfjähriges Mädchen starb unter den Trümmern eines Hauses. Eine Frau erlag in einem Vorort von San José einem Herzinfarkt, wie Rettungskräfte mitteilten. Weitere zuvor als getötet gemeldete Erdbebenopfer in der Region Cataratas zählen nach den jüngsten Angaben des Roten Kreuzes zu den Vermissten.

      Nach Angaben des Geologischen Dienstes der USA (USGS) erreichte das Beben um 13.19 Uhr Ortszeit die Stärke 6,1. Das Epizentrum lag demnach in 30 Kilometern Tiefe am Vulkan Poas, 35 Kilometer nordwestlich von San José. Der Erdstoß war bis ins benachbarte Nicaragua zu spüren. Der USGS registrierte im vergangenen Jahr mehr als 4700 Erdbeben in Costa Rica, von denen aber nur 60 für die Menschen spürbar waren.

      "Heute ist ein Tag der Trauer für Costa Ricaner", sagte Präsident Oscar Arias bei einer Pressekonferenz. Er kündigte an, am Freitag in die betroffenen Gebiete zu reisen. Der staatliche Katastrophenschutz CNE rief den Notstand für die betroffenen Gebiete aus, in denen 2,5 Millionen der insgesamt vier Millionen Einwohner des Landes leben. Es gebe in 42 Gemeinden "bedeutende Schäden" an Häusern, Straßen, und Stromleitungen. Die Behörden warnten vor Nachbeben und Erdrutschen.

      jdl/AFP
      Das absolute Wissen führt zu Pessimismus; die Kunst ist das Heilmittel dagegen.
      Friedrich Nietzsche (1844-1900), dt. Philosoph