Feldzug der Musikindustrie gg. Websites

      Feldzug der Musikindustrie gg. Websites

      Die Music Publishers' Association (MPA) hat verkündet, im Jahre 2006 eine groß angelegte Kampagne gegen Websites, die Songtexte veröffentlichen, zu beginnen.
      Wie der Präsident der MPA, Lauren Keiser verkündete, werden zunächst vor allem die Betreiber großer, bekannter Websites damit rechnen müssen, verklagt zu werden. Wenn's nach Keiser ginge, sollte diesen nicht etwa eine Abmahnung oder Geldstrafe sondern gleich eine Gefängnisstrafe drohen...

      Was davon tatsächlich durchgesetzt und bewirkt wird ist natürlich noch unklar, fest steht allerdings, daß in Vergangenheit ähnliche Klagen bereits vereinzelt Erfolg hatten und einige Ressourcen geschlossen wurden.

      Der Haken an der Sache ist, daß sich genau diese Art von Informationen momentan sehr großer Nachfrage erfreut - und eine aus MPA-Sicht legale Alternative ist bislang nicht geschaffen worden...

      Tja...fragt sich, was demnächst noch erlaubt sein wird...
      Womöglich wird Karaoke gleich unter Todesstrafe gestellt?!? :ne:

      Näheres zu diesem Thema könnt ihr hier nachlesen
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      RE: Feldzug der Musikindustrie gg. Websites

      Original von desconocidaDer Haken an der Sache ist, daß sich genau diese Art von Informationen momentan sehr großer Nachfrage erfreut - und eine aus MPA-Sicht legale Alternative ist bislang nicht geschaffen worden...


      Wie wäre es damit: Noten kaufen?

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von „Hannes“ ()

      RE: Feldzug der Musikindustrie gg. Websites

      Hm...
      Ja, für einige Stücke mag das eine Lösung sein - aber bei weitem nicht für alle!!!
      Zumal die Veröffentlichung der Noten sicherlich ein gutes Stück zeitversetzt ist mit dem Erscheinen des Liedes.
      Und dann ergibt sich auch wieder das Problem der 'Unverhältnismäßigkeit - wenn ich lediglich den Text eines Liedes, vielleicht sogar nur einen Teil davon brauche - ein ganzes Notenheft kaufen? ?( Ich weiß ja nicht...
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      RE: Feldzug der Musikindustrie gg. Websites

      Original von desconocida
      Hm...
      Ja, für einige Stücke mag das eine Lösung sein - aber bei weitem nicht für alle!!!
      Zumal die Veröffentlichung der Noten sicherlich ein gutes Stück zeitversetzt ist mit dem Erscheinen des Liedes.
      Und dann ergibt sich auch wieder das Problem der 'Unverhältnismäßigkeit - wenn ich lediglich den Text eines Liedes, vielleicht sogar nur einen Teil davon brauche - ein ganzes Notenheft kaufen? ?( Ich weiß ja nicht...


      "Intensive Care" von Robbie Williams kann man als Songbook z. B. schon kaufen, siehe notenbuchversand.de . Das ist mit 26,50 EUR etwa doppelt so teuer wie die CD selbst. "Normale" Charthefte kosten etwa 12,50 EUR, und da ist schon eine Playback-CD dabei.

      Eine weitere Alternative wäre, Noten, Text und Akkorde eines Stückes einfach abzuhören und aufzuschreiben. Für den eigenen privaten Gebrauch ist das erlaubt.

      Es hat mich einfach nur gewundert, dass der Autor meint, es gäbe keine legalen Alternativen. Ich bin auch ziemlich sicher, dass sich die geltende Rechtsauffassung leider nicht auf Argumente der Bequemlichkeit einlässt ...

      RE: Feldzug der Musikindustrie gg. Websites

      Auf die Urteile kann man jedenfalls gespannt sein - und ich befürchte auch fast, daß sie nicht so ausfallen werden, wie es sich der Mehrheit der User wohl wünschen würde...
      Aber wiederum lässt sich Dein Vorschlag wahrscheinlich nur auf ausgewählte Stücke anwenden - aufschreiben kann man nur das, was man auch versteht - und mir persönlich geht es da so, daß ich manche Sänger nicht einmal immer auf Deutsch oder Russisch verstehe (was ich wohl beides als Muttersprache bezeichnen würde), von Englisch oder Spanisch ganz zu schweigen - die Intonation oder Geschwindigkeit läßt für mich sogar bekannte Worte manchmal unkenntlich werden!
      Und kaufen kann man auch nur das, was vorweg von der Plattenfirma als "veröffentlichungswürdig" angesehen wird - und ich denke, das ist leider nicht unbedingt der Großteil der Stücke, die mich interessieren dürften... :(

      Aber allgemein wirklich sehr interessant, was Du geschrieben hast - ich wußte nicht einmal, daß die Veröffentlichung der Songtexte so verbreitet ist und so schnell funktioniert - wobei ich den Preis schon sehr hoch finde, gerade wenn mich weder die Noten noch die Playback-CD interessieren, sondern ich nur genau wissen möche, worum es in dem Lied geht...

      Für mich persönlich wäre das wirklich bitter, da ich sehr oft diese Websites nutze - z. B. um herauszufinden, von wem ein Lied, das mir gefällt, ist und wie es heißt (über Textsuche, das klappt meist ganz gut). Da würden mir sogar weder Songbooks noch CD-Inletts mit Texten weiterhelfen... X(
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      @ desconocida

      Für mich persönlich wäre das wirklich bitter, da ich sehr oft diese Websites nutze - z. B. um herauszufinden, von wem ein Lied, das mir gefällt, ist und wie es heißt (über Textsuche, das klappt meist ganz gut). Da würden mir sogar weder Songbooks noch CD-Inletts mit Texten weiterhelfen...


      Das kann ich natürlich verstehen. Die Interessen sind hier ganz verschieden.

      Es gibt Leute, die sich im Auftrag eines (meist kleineren Musik-)Verlages hinsetzen und Texte und vor allem die Musik von Hits herausschreiben, damit andere das, als Hobby oder auch Beruf, nachspielen können. Der Verlag erwirbt dann noch die Veröffentlichungsrechte von der Plattenfirma und GEMA und druckt das Ganze als ein Notenheft. Dies ist also nicht eigentlich die "Musikindustrie" (obwohl auch das vorkommen kann), sondern die aufgrund kleiner Auflagen sowieso nicht sehr lukrative Musiknotenindustrie.

      Die haben sowieso schon seit der Erfindung von Kopiergeräten stark zu kämpfen. Freie Austauschbörsen, bei denen keiner einen Cent Gebühren, Druck- und Vertriebskosten zahlen muss und wo man sich das Ganze kostenlos runterladen kann, geben ihnen den Rest, und da ist es doch klar, dass sie sich wehren. Aus ihrer Sicht ist das illegal, und wenn man mal über die Begriffe "Urheberrecht" und "Schutz von geistigem Eigentum" nachdenkt, kann man es schon nachvollziehen. Es hat halt alles zwei Seiten.

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      Nun, dieses Thema verfolge ich schon seit längeren Zeit, weil sie immer wieder mit neuen News in meinem "heise"-Portal auftaucht.

      Wie ich gelesen habe, haben sich mehrere Seitenbetreiber einiger Songtextseiten zusammengeschlossen. Mit "Unterschriften-Sammeln" möchten sie der ganzen Sache entgegenwirken!

      Um was es sich geht, könnt Ihr hier nachlesen... habe mich dort auch beteiligt! kampfumsongtexte.de/

      Im Archiv von "heise" kann man alles über das "Songtexte"-Thema nachlesen, z.B. wie es seinen Verlauf angenommen hat.
      heise.de/newsticker/search.shtml?T=songtexte&button=los%21
      Was mich viel mehr wundert ist, dass sich überhaupt jemand für Songtexte von Charthits interessiert. Bei den meisten ist das doch verlorene Mühe. Für mich ein Beweis dafür, dass die Popindustrie es geschafft hat, ganzen Generationen die Gehirne zu waschen.

      Die Texte von Liedermachern und Nicht-Mainstream-Stilen sind meistens etwas besser - aber mal ehrlich: gehen die wirklich in die Tiefe? Vieles ist auch nur pseudokritisch.
      Ähm... na ja, kann man so oder so sehen - mir zum Beispiel geht es dabei um die spanischsprachigen Texte - nicht um Britney Spears...
      Und ob die sich als gehaltvoll erweisen oder nicht - eine Bereicherung des Wortschatzes sind sie immer! :D
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