Petition zur GEMA-Reform

      Petition zur GEMA-Reform

      Hallo Ihr Lieben!
      Heute erreichte mich folgende Email, die ich unterstützen werde. Würde mich über Eure Unterstützung freuen...
      Aber seht selber...


      Liebe Freunde, Kollegen, Veranstalter, Kulturschaffenden, Musiker und Musikliebhaber,

      üblicherweise versende ich niemals Serienbriefe, Kettenbriefe, lustige Massenmails, Rundbriefe oder irgendwelche Hoaxes, die dazu aufrufen, für den kleinen Kevin jetzt umgehend eine Niere zu spenden.

      Heute mache ich einmal eine Ausnahme, denn es handelt sich um eine Initiative, die mir sehr am Herzen liegt, deren Seriösität und reale Existenz ich überprüft habe und die ich unterstützen möchte:

      Derzeit wartet eine Petition zum Thema GEMA darauf, dem Bundestag vorgelegt zu werden. Dafür braucht diese Petition 50.000 (Online-) Unterschriften bis zum 17. Juli 2009.

      In der Petition wird gefordert, die GEMA-Praxis insbesondere mit Blick auf die von kleinen Konzertveranstaltern geforderten horrenden Gema-Gebühren zu überprüfen und gegebenenfalls die Gema per Gesetzgeber dazu zu bringen, sich selbst im Sinne einer faireren und nachvollziehbaren Abrechnungspolitik hin zu reformieren.

      Leider ist eine Registrierung auf der Petitions-Website des Bundestages erforderlich um die Petition zu unterschreiben. Nach der Registrierung ist sie unter diesem Link erreichbar bzw. unter selbigem Titel zu finden:

      Bürgerliches Recht - Gesellschaft für musikalische Aufführungs- und mechanische Vervielfältigungsrechte (GEMA)


      Untenstehend habe ich den vollständigen Petitionstext angehängt.

      Ein Interesse daran haben sollten:

      - Veranstalter, die Live-Konzerte durchführen möchten, denn die Gema-Praxis macht die Durchführung von Live-Konzerten im kleineren Rahmen derzeit unmöglich.

      - Musiker, die ihre eigenen Kompositionen live aufführen und sich dann wundern dürfen, dass der Veranstalter für das Konzert zwar mehrere hundert Euro an die Gema abführen musste, davon aber nur ein Eurobetrag im unteren zweistelligen Bereich beim Komponisten ankommt.

      - Musikfreunde, die sich gerne mehr Konzerte anhören würden, dies aber nicht können, weil entweder die Eintrittspreise zu hoch sind (nicht selten beträgt der Gema-Anteil bis zu einem Drittel der bei einer Veranstaltung entstehenden Kosten) oder aus den genannten Gründen das Konzert gar nicht erst statt findet, da entweder das finanzielle Risiko für den Veranstalter zu hoch oder die Gage für den Künstler zu gering ist.

      Es wäre schön, wenn die oben genannten Interessensgruppen die Petition unterzeichneten (und eventuell auch sensibel an potentielle Mitunterzeichner weiterleiteten), denn vielleicht wird die Gema dann irgendwann nicht mehr unkontrolliert die Kulturlandschaft in Deutschland plündern und verwüsten.

      Viele Grüße
      David


      Hier der Petitionstext:

      Der Deutsche Bundestag möge beschließen, dass das Handeln der GEMA auf ihre Vereinbarkeit. mit dem Grundgesetz, Vereinsgesetz und Urheberrecht überprüft wird und eine umfassende Reformierung der GEMA in Hinblick auf die Berechnungsgrundlagen für Kleinveranstalter, die Tantiemenberechung für die GEMA-Mitglieder, Vereinfachung der Geschäftsbedingungen, Transparenz und Änderung der Inkasso-Modalitäten vorgenommen wird.

      Begründung

      Das Ziel dieser Petition ist nicht die Abschaffung der GEMA, denn geistiges Gut ist schützenswert und die Künstler, sprich die GEMA-Mitglieder und Mitglieder anderer Verwertungsgesellschaften sollen zu ihrem Recht kommen.
      Leider werden die GEMA-GESETZE weder der Musik im Allgemeinen und schon gar nicht der großen Mehrheit ihrer eigenen Mitglieder gerecht.

      Zur Gebührenberechnung für Kleinveranstalter legt die GEMA folgende drei Punkte zu Grunde: Raumgröße, Höhe des Eintrittgeldes und GEMA-Pflicht für die gesamte Veranstaltung ab einem GEMA-pflichtigen Musikstück. Die durchwegs zu hohen Gebühren zwingen Kleinveranstalter die Anzahl der Konzerte zu reduzieren. Viele veranstalten gar keine Konzerte mehr.

      Dem gegenüber werden die Künstler-Tantiemen nach dem so genannten, hochkomplizierten Pro-Verfahren berechnet und der Hauptanteil der GEMA-Einnahmen landen in einem so genannten großen Topf.
      Auch viele Künstler sind deshalb in ihrer Existenz bedroht: zu wenig Auftrittsmöglichkeiten und zu geringe Tantiemen.

      Auf Grund der so genannten GEMA-Vermutung verpflichtet die GEMA die Veranstalter auch urheberrechtlich ungeschütztes Material zu melden, was mit einem erheblichen Arbeitsaufwand verbunden ist. Wenn ein Konzert nicht gemeldet wird, erhebt die GEMA eine so genannte Recherche-Gebühr von 100 % der festgelegten GEMA-Gebühren ohne vorherige Mahnung und ohne Kenntnis, ob GEMA-pflichtige Werke aufgeführt und ob dieses Konzert überhaupt stattgefunden hat.

      All diese Probleme belasten die deutschlandweite Life-Kultur.
      Die GEMA wird zunehmend vom Kultur-Schützer zum Kultur-Vernichter.

      Das absolute Wissen führt zu Pessimismus; die Kunst ist das Heilmittel dagegen.
      Friedrich Nietzsche (1844-1900), dt. Philosoph


      Gute Aktion, habe ich gleich unterzeichnet.

      Leider machen sich in der Diskussion dort die Einfaltspinsel dicke, die das Urheberrecht am liebsten gleich ganz abschaffen wollen. Dafür bin ich überhaupt nicht. Aber eine gerechtere Verteilung gerade für die "Einsteiger" und "Kleinen" wäre nur gut, denn die aktuelle GEMA-Praxis hat, was das Aufführen zeitgenössischer Musik angeht, schon viel Kultur verhindert.
      Denke ich auch. Die GEMA sollte eben die Künstler schützen. So gesehen wäre diese Reform echt sinnvoll, eine Abschaffung hingegen wäre einfach nur dumm. :thumbsup:
      Das absolute Wissen führt zu Pessimismus; die Kunst ist das Heilmittel dagegen.
      Friedrich Nietzsche (1844-1900), dt. Philosoph