Crossbodylead-Styles:

New York Style

In New York City sind zwei Stilarten prägend, die unter dem Begriff "New York Style" zusammengefasst werden: der "Mambo Tipico" und der "Mambo Palladium Style". Der "Mambo Tipico" wurde von Eddie Torres, dem wohl bekanntesten Tänzer und Tanzlehrer aus New York City unter dem Einfluss seines musikalischen Mentors Tito Puente, einer der Kultfiguren der Latin Music, entwickelt. Der "Mambo Palladium Style" geht dagegen auf die Ursprünge des Mambo zurück, den die Kubaner in den 40er Jahren nach New York City brachten. Beide Stilarten haben einen unterschiedlichen Grundschritt. Gemeinsam ist ihnen jedoch, dass beim Tanzen nicht der erste, sondern der zweite Taktschlag innerhalb des 4/4-Taktes (Salsa/Mambo on 2) betont wird


L.A. Style

In Los Angeles wird die Salsaszene sehr stark von den mexikanischen Einwanderern geprägt. Hier hat sich ein Stil entwickelt, der viel von Akrobatik, Hip Hop, sowie Street- und Videoclipdancing geprägt ist.

Die Salsa-Shows aus L.A. gehören zu den feurigsten und rasantesten Acts überhaupt. Schnelle Musik, tolle Kostüme und jede Menge Erotik. In Los Angeles tanzt man überwiegend auf die Eins (Salsa on 1).

Die bekanntesten Vertreter des L.A. Style sind die drei Vazquez-Brüder Luis, Johnny und Francisco sowie Josie Neglia und Eddie "The Salsafreak" Espinoza.

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Ich würde sagen, daß die Unterschiede sich vor allem an folgenden Merkmalen festmachen lassen:

1) TAKT: dies ist wohl das einleuchtendste Merkmal und braucht nicht groß erleutert werden. Breaking on 2 beim NY, on 1 beim LA.
Im NY gilt dabei das Prinzip "Lady first" - daher geht die Dame zuerst nach vorne, im LA beginnt der Herr vor.

2) Grundschritt: im LA dominiert beim Basic vor allem die vorwärts-rückwärts Bewegung auf 1 und 5, beim NY hingegen gibt es den "Sway" - also den "Startschritt" auf 1 oder 5 der vorwärts-seitwärts getanzt wird, teilweise sogar rein zur Seite und eben wie so eine Art Schaukeln oder Schwingen aussieht und den Stil meiner Meinung nach entscheidend prägt.

3) Figuren: Gut, hier kann man sicher lange diskutieren. Man kann aber wohl sagen, daß die Figuren im LA eher einen Show-Charakter haben, auch häufig starke kubanisch inspirierte Wickelelemente haben (z.B. dieses Drehen der Frau um den Mann oder das Verschränken der Arme um die Frau herum, während diese mit dem Rücken zum Mann steht, welches Alex da Silva so gerne verwendet) oder Akrobatik. Ich empfinde einen Teil der Figuren im LA-Style als Figuren, die die Frau kennen muß (schon mal getanzt haben muß) um sie und ihre Führung zu verstehen.
Im NY-Style sind die Combinations hingegen eher intuitiv und brechen die Fußfolge kaum auf.

4) Styling: Auch wieder so eine Sache, die in Begriffen schwierig zu umschreiben ist. Ich würde sagen, daß im NY-Style das Styling ebenfalls eher weich ist. Die Bewegungen sind entweder rein intuitiv oder aber sie sind dem Guaguanco/der Rumba entwachsen und sind somit eher weiche.
Das Styling im LA-Style hingegen hat häufig eher einen spektakulären Charakter und umfasst auch zum Teil recht extreme Bewegungen.

Ich hoffe, das hilft jetzt ein wenig und kommt einigermaßen unbefangen rüber!
Dies sollen übrigens lediglich allgemeine Eindrücke sein und erheben keinen Anspruch auf Vollständigkeit!

Original von Louise
Hi an alle,

Ich habe hier sicher eine der ältesten Fragen seit es Salsa gibt und wenn es das Thema hier schon gab, dann wäre ich froh über den Hinweis

Was ist der Unterschied zwischen New York und LA-Style?

Hier alles, was ich in all den Jahren bisher so gehört habe:

"New York ist on line"
"Richtiger New York Style ist immer on 2"
"LA ist eine Mischung aus New York und Kubanischem Stil."
"LA hebt sich vom New York nur durch viel Akrobatik ab."

Gibt sicher auch ne Web Site, wo das genau beschrieben ist. Nicht dass es mir so wichtig wäre, zu wissen was ich tanze ... Aber ich finds immer wieder lustig:
Ich habe bei Lehrern gelernt, die alle felsenfest behaupten, New York zu unterrichten und neulich der Kommentar eines Tänzers zu mir: Mensch, endlich wer, der LA-Style tanzt.

Und noch eine Frage: Klar, es gibt typisch kubanische Musik, aber gibt es auch Merkmale in der Musik, wo man sagen kann: Das ist typisch New York bzw. LA-Style - Musik?

Grüße, Louise

ich werde meine subjektive Antwort geben was die Musik bezogen auf Tanzen angeht:

wenn Du on 2 tanzt, entwickelst du einen "gewissen" Musikgefühl; wenn die Clave und/oder der Conga sehr stark betonnt sind, wird man dazu neigen on 2 zu tanzen aber nicht nur. Das ist ein reines Empfinden und kann varieren. So wirdst du z.b. einige Lieder wie die auf salsanewyork.com bestmmt mögen. diese Liste sagt nur dass leute in nyc gerne auf diese Lieder tanzen. Man kann klar sehr gut auf diese Lieder auf 1 tanzen. Wenn Du die Reports von DJ Michael aus Berlin liest bekommst auch mehr Eindruck was in NYC geliebt ist. Am besten sprichst Du ihn wenn wenn Du ihn siehst, der kann bestimmt mehr auf die technische Details eingehen. Sehr schnelle Lieder mögen sicherlich die flashy dancers aus LA aber nicht nur. Viele Lieder existieren schon before NY/LA Style "erfunden" sind so ist das nacklassifissiren vielleicht nicht gerecht und die Künstler sind oft Nicht-Tänzer. Persönnlich würde ich sagen, wenn ein Lied mich wirklich zum Tanzen animiert, dann kann es nur vom Partnerin abhängen ob ich on 1/2 tanze.

PS:
In Deutschland gibt es der Begriff "New York Style on 1" in Newyork habe ich das nicht gesehen. Wäre interessant wie man zu der Bezeichnung gekommen ist. In Frankreich haben sie dafür "porto sur le 1"

Und wenn hier im Forum einige von NY-Style sprechen, meinen sie eigentlich nur, dass sie auf Linie/CBL-Style tanzen. Auf 1 :-).

Original von Louise
Was ist der Unterschied zwischen New York und LA-Style?

Kurz und einfach gesagt:

NY-Stile = auf Linie, auf 2
LA-Stile = auf Linie, auf 1

Komischerweis weiß das kaum jemand, und so hört man dann machmal absurde Beschreibungen, wie "NY-Stile on 1", was per Definition gar nicht geht.

Was die Musik anbetrifft, so würde ich auf Timba-mäßige Stücke eher Casino tanzen (Casino = Cuban Style) und auf alle jazzigen Stücke eher NY-/LA-Stile. Feiner würde ich das für mich nicht unterteilen.

"My Favourite Things" ist übrigens auch eines meiner Lieblingsstücke. Als Jazzfan kenne ich dieses Stück schon sehr lange, denn es gehört im Jazz zu den absoluten Klassikern. Insbesondere die Version von John Coltrane, mit dem bahnbrechenden Sophran-Saxophon Solo (in dem er seine neue Improvisationstechnik "Sheets of Sounds" vorstellt) finde ich phänomenal!

Schade, Louise, dass du aus München kommst. Ich würde zu gerne mal mit dir "My favourite things" On 2 tanzen...

Original von Louise
Danke für die ausführlichen Antworten, so falsch lagen die Leute gar nicht, die ich gefragt hatte.
Ich glaube ich kenne sogar ein perfektes New York/ on 2 Lied: My favourite Things von New York Sextett - durch die Bertonung auf der 2 wird das Lied so fließend, das gefällt mir ...
Ich muss zugeben, dass ich beim Tanzen oft noch mitzähle, wenn ich on 2 tanze. Aber was mir noch auffällt, ist dass sich das Styling dann nicht mehr passend anfühlt. Egal, wie betont die 2 ist, bei 2 den Arm oben zu haben fühlt sich ganz anders an, als auf der 1, eben nicht so betont.

Das ist der Grund warum viele Shows auf "1" getanzt werden. Denn die Akzente der Melodie / Musik sind halt auf "1" und "5".

cu

Fabian

Einen Nachtrag zu "My Favourite Things" habe ich noch: Ich finde es musikalisch interessant, dass dies ursprünglich ein Stück im 3/4-Takt ist, welches jedoch für die Salsaversion auf 4/4 umgestrickt wurde.

Weiß auch jemand, wo der Unterschied in der Führung bei Salsa NY On 2 ist, im Vergleich zu LA on 1?
Was muß man als Herr beachten?
Bin zwar sehr timinggenau on 1, aber nach meinen ersten 2 Stunden On 2 führe ich immer wie bei on 1 und irgendwas paßt nicht, auch wenn meine Füße weiter on 2 durchmarschieren.
On 2 gefällt mir persönlich spontan besser, wenn ich nur wüßte wo mein Fehler liegt.
Sicherlich macht Übung den Meister. Am Anfang hatte ich auch Probleme mit kubanisch on 1 oder on 3, aber wenn man einmal den Dreh raus hat und nicht darüber nachdenkt ist alles wieder mal spielend einfach.

Ich hoffe, ich bekomme es auch bei On 2 bald raus....

Danke im voraus+saludos

Es kommt darauf an, ob du Eddie Torres-Style oder Palladium-Style tanzt. Beides ist NY-Style "On Two", aber die Grundschritte sind verschieden.

Im Palladium Style setzt du die Fuesse genau so, wie "On One", nur statt auf 1,2,3, 5,6,7, auf 2,3,4, 6,7,8. Die Fuehrung verschiebt sich dabei genauso um einen Schlag, wie die Fuesse. Einen Peek A Boo alias Copa alias In and Out, z.B., den du "On One" 1 rueck, 2 vor, 3 stopp fuehrst, fuerst du im Palladium Style 2 rueck, 3 vor, 4 stopp.

Im Eddie Torres- alias Night Club-Style ist der Grundschritt: 1 links auf der Stelle, 2 rechts rueck, 3 links auf der Stelle, 5 rechts schliesst, 6 links vor, 7 rechts auf der Stelle. Dadurch, dass der Rueckschritt im ersten Takt passiert, verschiebt sich die Fuehrung um 5 Schlaege. Einen Peek A Boo fuehrt man dann z.B. 6 rueck, 7 vor, 8-1 stopp. Allgemein wird dieser Stil etwas "langsamer", fluessiger, auch ueber die Pausen hinweg, gefuehrt.