In meinem allerersten Grundkurs war der Grundschritt das zentrale Thema. Meine damalige Lehrerin hat uns in einer Reihe aufgestellt und den Grundschritt zu wechselnden Liedern nur vor- und rückwärts laufen lassen. Drei von 10 Stunden gabs nur Merengue und diese Übung. Ich fand es damals grauenhaft langweilig, bin Virginia aber im nachhinein ziemlich dankbar dafür. Wenn ich eines kann, dann ist das bei nahezu jedem Lied innnerhalb von Sekunden den Takt hören und blind und sicher darauf tanzen zu können.

Leute, die Zeitgleich bei anderen Lehreren begonnen haben konnten sehr viel schneller sehr viel mehr aufwändige Figuren tanzen, beherrschen aber teilweise Takt und Grundschritt bis heute nicht. Und mein start ist auch schon vier Jahre her.

@SIA
Yepp, Salsa beim Autofahren ist toll. Ich hab sogar beim Zähneputzen den Grundschritt durchs Badezimmer getanzt,ich hab an jeder roten Ampel die Clave auf dem Lenkrad mitgeschlagen und als mich endgültig alle für bekloppt gehalten haben konnte ich den Takt und den Grundschritt.

LG
Frank

@ eddi:

nochmal zu deinen on-2-Techniken, ich finde die Technik des Mambo Tipico (oder Eddie Torres-Style wie du ihn genannt hast) eigentlich ganz gut. Gerade zum Einstieg finde ich die Technik sehr einprägsam und gut geeignet für Leute, die noch Probleme haben die 2 zu hören. Außerdem entspricht sie genau der Quick-Quick-Slow Technik, die denke ich viele von uns On-1 benutzen.


@ all:

Ich finde das Topic hier sehr interessant, da dies ein Thema ist mit dem glaube ich so ziemlich jeder zu kämpfen hat, der in irgendeiner Art versucht anderen Menschen Salsa beizubringen.

Prinzipiell habe ich die Erfahrung gemacht, das bei den meisten Leuten die Frustrationsschwelle ziemlich niedrig ist. Das heißt gerade am Anfang lege ich sehr viel wert darauf, dass die Leute Spaß haben und nicht ob sie auf jeden halben Schlag die Bewegung korrekt ausführen.
Klar so einige Sachen sollten mindestens klappen. Z.B. nicht auf den ganzen Fuß tanzen, etc.

Ansonsten sehe ich aber eher zu, dass die Leute in relativ kurzer Zeit den Zugang zur Tanzfläche finden, selbst wenn sie nur Grundschritt machen. Aber ich bin der Meinung es ist beim Tanzen immer noch so wie in der Fahrschule. Man macht zwar seinen Führerschein aber Fahren lernen tut man auf der Straße.

Wenn die Schüler, dann ihren Hardcore-Anfänger-Status verlassen und ein paar mehr Figuren können, dann kann man auf technische Details achten, da diese dann auch immer wichtiger werden. Außerdem kann man dann auch von einem gewissen Maß an Motivation zu Verbesserung ausgehen, da diese sich schließlich entschieden haben, weiter zu machen und scheinbar Spaß an der Sache gefunden haben.

Und genau da kann nämlich das Problem auftauchen, wenn man seine Schüler von Anfang an mit zu vielen theoretischen Details penetriert. Unter Umständen schreckt man so Leute ab, die eigentlich das Zeug dazu hätten in ihrem Rahmen gute Tänzer zu werden und Spaß an der Bewegung zu entwickeln.

Aber ich kann den Ärger bzw. Frustration bei den Lehrern verstehen, wenn du in einem Workshop oder einem Kurs Schüler von angeblich fortgeschrittenem Niveau hast, die keinen geraden Grundschritt rausbringen.

Also jetzt hab ich genug Senf dazu gegeben, jetzt seit ihr wieder dran.